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2009



it's all cool
Galerie Christian Pixis, München vom 23.10. - 12.12.2009

Flash-Videodokumentation der Ausstellung (1min30sec):
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Fotografie: Barbara Donaubauer, München

Jirka Pfahl
verdoppelt die Bauweise des vorgegebenen Ortes, verschiebt die
Beschaffenheit von Parkett zu Laminat, schichtet auf. Der Aufbau
schmiegt sich der Autorität des Originalen an. Indem Pfahl die gefundene
Struktur nicht verläßt, wird seine Kopie klar hinter dem Original
eingereiht. Typisch.

Boden, Wand, Raumtrennung, Durchgang versperrt. Drei große Glasscheiben
stehen schroff monolithisch im Raum, tragen ein Zitat von Thom Mayne,
welches in seiner Rigorosität synonymisch den Geist postmoderner
Architektur trägt. Die Moderne neu schreiben, hinter sich lassen,
eingetretene Pfade verlassen, könnte die Devise dieses auch für
künstlerische Zwecke einsetzbaren coolen Abgesangs in alle Richtungen
sein. Bloß nicht der eigenen „Führerschaft“ (Mayne) abrücken, könnte man
auch lesen. Ein Zwittertext aus Leben in Freiheit oder dem aufgesetzten
Affront gegen den Motorentakt. Das ist der Inhalt, doch gibt es auch
eine Form.

Lesbares verschwindet in konkave, gleichschenklige Dreiecke, in die der
dreisprachige Text einfliesst. Hard Edge oder aufgeweichte Wiederholung?
Von nun an können wir uns treiben lassen, ein Element ist gefunden -- den
übrigen Raum in allen Facetten mit Ornament zu überziehen. Modul 301,
Modul 303 und die Vor-Ort entwickelte Kabelbinderschwebung runden den
ersten Raum ab, reizen bis zur Überfüllung. Hinten kommen Klassiker.

Bevor wir jedoch losgelassen werden in den sanften Kanon des Schauens,
haben wir den Sonnenfleck schon im Auge; konvex; gleichschenklig.
Kellyerased.

Notiz am 15.10.2009, J. P.